Heavy-Metal-Kneipe oder Cocktailbar?

Sie brennen für Heavy-Metal, haben eine sportliche Ader und stehen auf Cocktails? Dann eröffnen Sie doch eine Heavy-Metal-Sports-Cocktailbar!

So einfach geht das leider nicht. Auch wenn es wichtig ist, dass Sie selber sich für Ihr ausgewähltes Thema interessieren, so ist es unwahrscheinlich, dass sich viele weitere Menschen, ebenso wie Sie, für all diese Themen zugleich interessieren. Die Kombination mancher Themenbereiche, wie Cocktail und Heavy-Metal ist schlichtweg unpassend. Stimmen Sie Ihre Bar auf ein musikalisches Thema ab, so können sich Ihre Kunden schwierig auf Sportprogramme konzentrieren. Besonders, wenn es sich um lauten Hardrock oder Heavy-Metal handelt. Auch wenn Sie leidenschaftlich gerne Cocktails kreieren und verzehren, so trinken die meisten Metal-Heads und Sportfanatiker lieber Bier, als bunte, mit Schirmchen besetzte Spirituosen.

Sie merken schon, es geht um die richtige Einschätzung, was die Kunden Ihrer Zielgruppe gerne sehen, hören und schmecken. Bleiben wir bei dem Beispiel, so sollten Sie sich entscheiden, auf welche dieser Themenschwerpunkte Sie sich spezialisieren möchten, auch wenn Sie sich für alle Interessieren. Eine Auswahl Bar-Themen, sowie deren Einrichtungsstil, Zielgruppe und idealen Standort, finden Sie HIER.

Versteifen Sie sich nicht zu sehr auf Ihr Thema Ihrer Zielgruppe

Selbst in einer Cocktailbar freut sich der ein oder andere über ein unkompliziertes Bier. Das lockt somit auch Kunden außerhalb Ihrer Zielgruppe an. Das führt bei der Bedienung von Gruppen zu größtmöglicher Zufriedenheit, da jeder das bekommen kann, was er möchte. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.

Auch wenn davon abzuraten ist, sehr unterschiedliche Themen für Ihre Bar miteinander zu kombinieren, so lohnt es sich die ein oder anderen beliebten Elemente zu übernehmen, um die Auswahl und somit Zufriedenheit Ihrer Kunden zu erhöhen. Bier anzubieten und gelegentlich – auch in einer Bar mit spezieller Musik – Lieder zu spielen, die jeder kennt, erweist sich oft als Kundenmagnet. Manchmal sollte man sich ein bisschen der Mehrheit fügen.

Atmosphäre ist nicht zu unterschätzen

Eine Cocktailbar ist meist modern und stylish eingerichtet und besitzt häufig einen mediterranen, südländischen Touch, orientiert an der Süße und Frische ihrer Getränke. In einer Sportsbar dreht sich alles um Fußball, American Football, Eishockey, Handball oder ähnliches. An den Wänden hängen Poster, Banner, Namen und Autogramme von bekannten Spielern. Heavy-Metal Bars sind häufig dunkel eingerichtet, verkaufen Bier, harte Shots und die Musik ist unter Umständen etwas lauter als bei manchen anderen Bars.

Natürlich brauchen Sie bei der Hervorsstellung Ihres Barthemas nicht übertreiben. Dennoch ist zu empfehlen auch eine entsprechende visuelle Komponente zu schaffen. Die Atmosphäre Ihrer Bar spielt im Kopf Ihrer Kunden – wenn auch unbewusst – eine große Rolle.

An Klischees ist was dran

In Sports-Bars gehen nur Männer, an Cocktails schlürfen nur Frauen und Jugendliche, in Musikkneipen gehen nur Hipster. Auch wenn es sich hier um scheinbar plumpe Stereotypen handelt, ist an vielen Vorurteilen bestimmter Personengruppen etwas dran. Und mit diesen müssen Sie lernen zu arbeiten. Tatsächlich werden Sie in teuren, schicken Kneipen häufig auf höhere Gesellschaft stoßen, in Stammbars auf ältere, gesetztere Menschen. Cocktailbars sind meist ein Ort zum Vortrinken, bevor es auf die nächste Party geht. Sie müssen lernen, mit diesen Annahmen zu arbeiten und dabei natürlich nicht vergessen, sich ausreichend über Ihre geplante Zielgruppe zu informieren. Vielleicht stimmt eine Annahme über Ihre zukünftigen Kunden gar nicht. Sie sehen, die Bestimmung der Zielgruppe ist eng mit dem Thema Ihrer ersten eigenen Bar verknüpft. Bestimmen Sie Ihr Bar-Thema, so bestimmen Sie auch dessen Zielgruppe.

Bleiben Sie individuell trotz Zielgruppe

Trotz der Wichtigkeit Ihr Bar-Thema in Ihr Angebot einzubeziehen, versuchen Sie eine gewisse Individualität beizubehalten. Auch wenn ihr Geschäft mit und von Ihren Kunden lebt, so ist es immer noch Ihr persönliches Lebensprojekt, mit dem Sie sich verwirklichen wollen. Hängen Sie ruhig das Poster Ihrer Lieblingsband auf. Verkaufen Sie Ihre liebste Spirituose. Spielen Sie Ihr Lieblingslied. Gestalten Sie Ihre Bar nach Ihren Vorstellungen. Solange eventuelle themenbezogenen Ausreißer nicht das Ambiente stören, wird sich keiner beschweren. Im Gegenteil – es macht Ihre Bar Interessanter. Ihre Bar soll immerhin nicht wie jedermanns andere Kneipe aussehen.

Das Thema ist nur der Anfang

Letztlich hat die Wahl eines spezifischen Themas eine Menge Auswirkungen auf Ihre weiterführende Bar-Planung. Setzen Sie eine Bar im altmodischen Stil um, so wird das Lebensalter Ihrer Zielgruppe höher sein, als der in einer Shisha-Bar. Dabei sitzt ein alter Stammkundentreff meist nicht inmitten einer Großstadt. Für eine Cocktailbar würde eine Partymeile hingegen vorteilhaft erscheinen. Im Gegenzug sollten Sie Ihr Bar-Thema auf einen eventuell bereits gewählten Standort anpassen. Kommt es für Sie auf keinen Fall in Frage, Ihre Bar inmitten des Trubels einer Großstadt zu eröffnen, so sollten Sie Ihr Thema lieber allgemein halten. Sie sollten möglichst viele Altersgruppen ansprechen, damit Sie in einer Umgebung, in der es nicht von Menschen tummelt, trotzdem möglichst viele Kunden zu gewinnen.

Schlafen Sie ein zwei Nächte drüber

Die Erstellung von Thema, Stil und Zielgruppe sollte nicht zu hastig angegangen werden. Stil und Co. wird im Verlauf einer Bargeschichte häufig nicht mehr geändert. Ein Imagewechsel bedeutet für selbstständige Kneipenbesitzer einen erneuten nervenaufreibenden Aufwand. Dies sollte somit möglichst vermieden werden. Also planen Sie langfristig. Keine Bar lebt nur von kurzen Trends. Überlegen Sie sich gut, welches Klientel Sie für die nächsten, hoffentlich erfolgreichen Jahre bedienen möchten.     

Thema und Zielgruppe stehen? Haben Sie diese Hürde hinter sich, kann es zu den nächsten Schritten der Eröffnung Ihrer ersten eigenen Bar kommen.